Ohne Pilze ist im Wald nicht viel los – das klärte Marionna Schlatter gleich anfangs ihrer Führung durch den Horgenbergwald den Rund 20 Teilnehmenden. Dazu hatten die GRÜNEN des Bezirks Horgen am Samstagmorgen, 16. September, eingeladen. Ob es sich um eine Bildungslücke handelt? Davon haben die zahlreichen Teilnehmenden jedenfalls der älteren Generation in der Schule nichts gehört: Pilze sind für den Wald überlebenswichtig! Zum grössten Teil unterirdisch über ein Netzwerk von Verbindungsfäden helfen sie den Bäumen bei der Wasser- und Nährstoffaufnahme, besonders in der trockenen oder dunklen Jahreszeit. Als Gegenleistung erhalten die Pilze Zuckerenergie, die sie selbst nicht gewinnen können, da sie keine Photosynthese betreiben. Andere Pilzarten zersetzen totes Holz, Laub oder Nadelstreu, die so im Nährstoffkreislauf bleiben. Unsere Einsicht in diese Zusammenhänge stammt erst aus jüngerer Zeit, so Marionna Schlatter. Aus der Schule bekannt war den Teilnehmenden immerhin, dass es sich bei Pilzen nicht um Obst oder Gemüse handelt. Sie gehören zu einem eigenständigen biologischen Reich, das näher bei den Tieren als bei den Pflanzen liegt. 

Was haben Pilze mit Politik zu tun? Diese Frage drängte sich den Teilnehmenden natürlich auf: Marionna Schlatter ist nicht nur zertifizierte Pilzexpertin, sondern auch Zürcher Nationalrätin der GRÜNEN, die sich im Herbst zur Wiederwahl stellt. Antworten dazu ergaben sich aus Hinweisen von Marionna Schlatter zum heutigen Zustand des Waldes: Dieser stehe – wie wir Menschen in unserer «Zivilisation» zuweilen genauso – unter «Stress». Schäden an den Bäumen nehmen wegen zunehmender Wärme und Wassermangel zu. Die Pilze können dem bis zu einem gewissen Mass entgegenwirken, allerdings nur, wenn sie nicht selbst unter «Stress» geraten. Das geschieht etwa durch Düngemittel oder durch die zunehmende Wärme, welche Pilzerkrankungen begünstigt. 

Fazit: Die Lebenswelt der Pilze besteht aus einem äusserst vielfältigen und komplexen Fadengeflecht – genauso wie die Politik. Pilze stehen für nachhaltiges Miteinander und fairen Austausch zwischen Lebewesen – genauso wie GRÜNE Politik!